DR. STEFANIE LÜER
Strategische Lösungen
Die Studie beleuchtet den verfassungsrechtlich gebotenen Ausgleich zwischen Umwelt- und Wirtschaftsinteressen im französischen Recht und zeigt rechtsvergleichend auf, wie nachhaltige Entwicklung administrativ und gerichtlich umgesetzt wird.
Der Ausgleich der Interessen der Wirtschaft und des Umweltschutzes in Frankreich
Der Ausgleich der Interessen der Wirtschaft und des Umweltschutzes in Frankreich – Eine rechtsvergleichende Studie zu Ermessensentscheidungen im Umweltrecht im Lichte der Internationalisierung des Rechts am Beispiel der National- und Regionalparks in Frankreich
Peter Lang, Europäische Hochschulschriften, Recht, 2019
Beim Ausgleich zwischen den Interessen des Umweltschutzes und der Wirtschaft spielt sowohl in Deutschland als auch in Frankreich das zugleich im Völker- und Europarecht verankerte Prinzip der nachhaltigen Entwicklung eine wesentliche Rolle. Aus juristischer Perspektive sind Schlüsselakteure bei der Durchsetzung dieses Prinzips die Verwaltung und die Gerichte, die die maßgeblichen Normen des Umweltschutzes auslegen und anwenden. Speziell im Bereich der Tourismuswirtschaft sind neben den Belangen des Umwelt- und Naturschutzes sowie den Rechten und Interessen der wirtschaftlichen Akteure im Tourismussektor die Rechte und Interessen der Erholung oder Erlebnis suchenden Touristen zu berücksichtigen. Dabei zeigt sich, dass sich die bei der Entscheidungsfindung anzuwendenden Methoden der Ermessensausübung in Deutschland und in Frankreich deutlich unterscheidet.
Im Konflikt zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Betätigung sind auf beiden Seiten von der Verfassung geschützte Rechtsgüter betroffen, so dass die Lösung des Konflikts einen Ausgleich auf der höchsten Stufe der Rechtsordnung erfordert. National- und Regionalparks als Untersuchungsobjekt dienen der Eingrenzung dieses weiten Feldes und sind ein gutes Beispiel für die Vereinigung von Bewirtschaftung und Naturschutz. Die Betrachtung beider Schutzregime erfolgt, da sie auf unterschiedliche Weise die Interessen zwischen Naturschutz und Tourismus über das Mittel der nachhaltigen Entwicklung auszugleichen versuchen. Der Zweck des Nationalparks ist primär der Umweltschutz, wohingegen für den Regionalpark der Ausgleich der Umwelt- und Wirtschaftsinteressen bereits gesetzlich vorgesehen ist. Von der Untersuchung der Situation in Frankreich können Erkenntnisse für die deutsche Rechtsdogmatik gewonnen werden, insbesondere im Hinblick auf die juristisch-methodische Arbeitsweise der Verwaltung sowie ihren Handlungsspielraum und den Stellenwert des verfassungsrechtlich verankerten Staatsziels des Umweltschutzes.
Rechtsweggarantie im vergleichenden Verwaltungsrecht
Layla Kristina Jaber, Stefanie Lüer, Anne-Marie Thévenot-Werner, Springer Verlag Heidelberg Berlin, 2021, Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht
Rechtsweggarantie im vergleichenden Verwaltungsrecht
Dieses Buch befasst sich mit aktuellen Fragen des Zugangs zu nationalen und internationalen Gerichten im Verwaltungsrecht aus einem rechtsvergleichenden Blickwinkel. Der diesem Buch zugrundeliegende Ansatz ist das Zusammenführen der deutschen, französischen und unionsrechtlichen oder völkerrechtlichen Sicht auf ausgewählte Themenbereiche, in denen der Gerichtszugang gewissen Besonderheiten unterliegt. Dabei handelt es sich um den Zugang zum Gericht von Umweltschutzvereinigungen, in Asylrechtsstreitigkeiten, im Vergaberecht, von Beschäftigten und Vertragspartnern internationaler Organisationen und von Betroffenen außerhalb internationaler Organisationen.
Wissenschaftler und Praktiker arbeiten die wechselseitigen Einwirkungen heraus, und behandeln Top-Down-sowie, Bottom-Up-Prozesse und horizontale Prozesse in deutsch- und französischsprachigen Kapiteln. Abschließend wird aufgezeigt, ob und wie es zu einer Annäherung des deutschen, französischen, europäischen und internationalen Rechts kommen kann.
